Hops hat verschlafen


„Schon wieder aufstehen“, denkt Hops und will sich gerade nochmals in seinem Bett einringeln, als er zum dritten Mal die Stimme von Mama hört.

„Dein Kakao ist jetzt kalt und du wirst den Bus verpassen, der fährt nämlich in fünf Minuten!“

Mittlerweile klingt die Stimme seiner Mama gar nicht mehr ruhig und sanft wie Hops es gewöhnt ist. Vielleicht ist es doch besser die Decke zurückzuschlagen und die Nase aus dem Baumloch zu stecken. Oh je – auch noch Regen. Regen? Hops, das kleine Eichhörnchen mit den schwarzen Haarbüscheln auf den Ohren, erschrickt. Wenn er den Bus verpasst, muss er in den Kindergarten laufen. Es regnet und er hasst Regen.

Jetzt aber schnell. Zurück in sein Kinderzimmer, rein in die Hose und den Pulli übergezogen. Gott sei Dank hatte er die Sachen, noch von gestern, neben dem Bett auf dem Boden liegen. Dann schnell die Leiter einen Stock tiefer geklettert. Dort stehen in der mollig warmen Küche seine Tasse Kakao und ein Teller mit Nüssen und daneben sein Pausenbrot in Papier eingewickelt.

„Nun beeil dich Hops. Wie siehst du denn überhaupt aus. Deinen Pullover hast du verkehrt herum an und die Hose hat am Knie ein Loch. So kannst du doch nicht in den Kindergarten.“ Die Mutter schüttelt den Kopf, streichelt  aber trotzdem kurz über seine Wange.

„Aber Mama, ich hab keine Zeit zum Umziehen. Ich mach das später. Es macht nichts, wenn die Hose ein Loch hat und schau, den Pullover kann ich ganz schnell umdrehen.“ Und wirklich, es dauert nur ein paar Sekunden und Hops ist richtig angezogen.

„Tut-tut“ Draußen hört man die Hupe des Busfahrers, der seine Ankunft ankündigt.  Onkel Bär, der den Bus jeden Morgen fährt, kann sehr ärgerlich werden, wenn er warten muss.

Schnell trinkt Hops den Kakao, doch was für ein Miss-geschick!

In der Eile kippt er die Tasse zu weit und die Hälfte des Kakaos tropft über sein Kinn auf den Pullover. Ein großer brauner Fleck breitet sich direkt auf seiner Brust aus.

„Nein“, sagt seine Mutter. „So gehst du nicht. Jetzt wird umgezogen.“

„Aber Mama, Onkel Bär wird nicht warten und wie soll ich denn dann in den Kindergarten kommen?“ Hops erschrickt als er merkt, dass sich seine Augen plötzlich mit Tränen füllen. Sein Freund Mo findet, dass nur Angsthasen weinen und Hops will kein Angsthase sein. Was kann er nur machen, damit er den Bus nicht verpasst. Es lachen ihn doch alle aus, wenn er zu spät kommt und wahrscheinlich vom Regen klitschnass sein wird. Aber Mama ist schon verschwunden um frische Kleidung zu holen.

Da sieht er Mo, der gerade unten am Baum vorbei rennt und hat eine Idee.

„Mo, hallo Mo. Halt an, du musst mir einen Gefallen tun.“

Mo dreht sich um und winkt zu Hops hinauf. „Was ist denn los, du solltest schon längst an der Haltestelle sein. Hast du verschlafen?“

„Mo, ich muss noch ganz schnell was erledigen. Bitte, bitte sag Onkel Bär er soll noch zwei Minuten warten. Ich bin gleich da. Er soll auch nicht böse sein und er kriegt dafür mein ganzes Pausenbrot.“

„Klar doch Hops, aber beeil dich.“

In der Zwischenzeit kommt Mama mit einer Hose ohne Loch und einem sauberen Pullover und ganz schnell schlüpft Hops hinein, nimmt sein Pausenbrot und gibt seiner Mutter einen dicken Kuss auf die Backe.

„Und morgen steh ich ganz bestimmt pünktlich auf“, ruft er ihr noch zu als er flink den Baumstamm hinunter rennt.  Und jetzt schnell in den Bus, in dem Mo schon auf ihn wartet.

Onkel Bär sieht ihn zwar verärgert an, aber sein Pausenbrot will er gar nicht. Und darüber ist Hops dann auch froh, denn jetzt hat er richtig Hunger.